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Freitag, 27. September 2013

Mitten drin!

Heute ist Tag 29 meines neuen Lebens in Indien! Somit ist bereits einer von sechs Monaten um, in dem ich jeden Morgen aufgestanden bin, ohne zu wissen, was mich erwartet. Heute zum Beispiel war es wieder so, dass ich meine Tasche für den Tag im Kindergarten gepackt hatte und gerade zum Bus gehen wollte, als mir gesagt wurde, dass es kein Wasser im Kindergarten gibt und ich mich deshalb einen Tag ausruhen soll. Eigentlich hatte ich mich schon so auf meine Schnuggis gefreut, die am liebsten von mir in die Luft geworfen werden, oder sich darum streiten, wer denn auf meinem Schoß sitzen darf, aber die Hitze und die ganzen Eindrücke machen mich so unglaublich müde, dass mir ein gechillter Tag sehr gelegen kam und ich jetzt Zeit habe, einen Blog zu schreiben. :) Aber wie soll ich euch beschreiben, was ich hier erlebe? Um das nachvollziehen zu können, müsstet ihr wirklich herkommen! Allein schon das Gefühl, in einem indischen Bus zu fahren, der eigentlich ständig Ziegen überfahren müsste, weil er so stürmisch durch die Gegend düst, ist so hammermäßig! Oder in einem 1,5 stündigen Gottesdienst zu sitzen, ohne ein Wort zu verstehen und ständig aufzustehen und sich wieder hinzusetzen, weil...ich weiß nicht warum. :D Oder vor einem Ventilator zu sitzen, der gerade nicht funktioniert, weil die Regierung beschlossen hat, für ein paar Stunden den Strom abzustellen, obwohl es 35° warm ist, ich am liebsten duschen würde, das aber nicht geht, weil das Wasser fast kochend heiß ist. Ob ich denn aus Ost- oder Westdeutschland komme, wurde ich auch schon gefragt...die Inder sind schon manchmal etwas speziell, sowie so vieles hier und ich bin wirklich glücklich, dass Deutschland so ist, wie es ist. Die eben beschriebenen Situationen sind alle eher witzig, als wirklich schlimm. Aber ich bekomme hier auch so vieles mit, das einfach unfassbar schlimm/ traurig ist. Hier auf dem Gelände wohnt ein Hund, dessen Hinterbeine gebrochen sind und er diese deshalb hinter sich herzieht. In meinem ganzen Leben habe ich selten so etwas Trauriges und Erbärmliches gesehen, sodass mir beim Anblick dieses Hundes fast die Tränen gekommen sind. Bis jetzt war mir nie klar, wie gerne indische Frauen weiß wären und vor allem, wie faszinierend weiße Haut für sie sein kann. Jeden Tag fassen die Frauen im Kindergarten, oder die Kinder meine Arme an, strahlen übers ganze Gesicht und gucken dann auf ihre eigene Haut und sagen zum Beispiel „Ouhhh, black not good, white beautiful!!“ Das ist einfach nur ein schreckliches Gefühl. Nach dem Kindergarten benutzen alle so ein weißes Puder, das glaube ich eigentlich gegen Schweiß helfen soll oder so, die Erklärung, die ich bekam, war aber, um weiß auszusehen. „Akka, you looking so fresh! So white.“ Und auch auf Werbeplakaten, oder im Fernsehen, sind fast ausschließlich wesentlich hellere Inder zu sehen, als die, die ich hier sehe. Da ist es ja verständlich, dass schon die Kinder das Gefühl bekommen, ihre Hautfarbe wäre nicht gut, wie sie ist. Obwohl die Frauen und die Kinder so unbeschreiblich hübsch sind, scheinen sie das gar nicht zu bemerken. Wenn die Sonne sehr scheint, will mir eine Frau immer einen Sonnenschirm geben, damit ich nicht schwarz werde, so wie sie, sagt sie immer. Im Gespräch mit einer Erzieherin hab ich erfahren, dass die Eltern der Kinder pro Monat oft nur 1000 Rupees verdienen, umgerechnet sind das 12,50Euro. Und das soll für eine ganze Familie reichen?! Umso schöner ist es für mich, dass gerade diese Kinder einen Platz im Kindergarten haben, in dem ich in den letzten zwei Wochen mitarbeiten durfte. Davon möchte ich euch jetzt erstmal ein bisschen erzählen! Nach vielen Tagen, an denen wir nichts zu tun hatten, weil die Mädels, die hier wohnen zurzeit Ferien haben, die sie bei ihrer Familie verbringen, freue ich mich immer auf die Arbeit im Kindergarten in Kiliyanur, der mit dem Bus eine halbe Stunde entfernt ist. Gegründet wurde er, wie so viele Einrichtungen, in denen ich hier mitarbeite, von Schwester Hildrud Fichte, die in den 1950ern nach Indien kam und hier wirklich eine tolle Arbeit gemacht hat! Jeder kennt und liebt sie und letzte Woche hat sie uns sogar aus Deutschland angerufen, was für mich echt eine Ehre war, da sie hier von allen bewundert wird. Gegen 10Uhr komme ich immer an und begrüße erstmal die Kinder, mit denen ich dann den Vormittag über Spiele spiele, Lieder singe, rumtobe, oder ihnen beim Essen zugucke. Nach dem Mittagessen machen sie zwei Stunden Mittagsschlaf, in dem ich auch meistens schlafe, weil ich so fertig bin, oder mit den Mädels, die auf dem Gelände in einer Nähschule arbeiten, schnacke. Die sind alle so cool und schon gute Freundinnen von mir. :) Leider sind die Englischkenntnisse von ihnen wirklich sehr begrenzt, obwohl sie so alt sind, wie ich. Aber irgendwie klappt es immer und sie lieben es, mir Wörter auf Tamil beizubringen(,die ich kurz danach schon wieder vergessen habe). Nach einem Tee (ich liebe den Tee hier!!) geht es dann um 16.30Uhr home und schon wieder ist fast ein weiterer Tag rum. Abends freue ich mich immer schon auf eine schöne Dusche, wenn man das denn so nennen kann. Eimer-voll-Wasser-über-mich-schütten trifft es schon eher. :D Aber so ist das hier, und ich mag es. Sehr oft vermisse ich meine Liebsten Zuhause, das deutsche Essen, das kalte Wetter...aber jetzt bin ich hier und ich möchte das Beste draus machen! In zwei Wochen sind die Mädchen wieder da und wir können mit unserem Englisch-, und Flötenunterricht beginnen. Bis dahin muss ich mit noch Flöte spielen beibringen, aber das klappt schon. :D Wie gesagt, ich weiß nie, was auf mich zukommt und es kommt immer anders, als ich gedacht habe! Ich kümmere mich jetzt mal ein bisschen um meine Mitfreiwillige Lea (=Anastasia), die eine Mandelentzündung hat. Nebenbei erzählt Juliane, die für sechs Wochen hier ist, wie ein unbekanntes Tier Kekse durch ihr Zimmer schleppt, während sie schläft....:D

Montag, 9. September 2013

Akka im Paradies

Heute ist schon der elfte Tag in Indien! Die Zeit fliegt nur so an mir vorbei. Seit sechs Tagen bin ich in meinem Projekt in Mayiladuthurai und ich kann euch sagen,es ist wirklich wunderschön hier! Nach einer langen Busfahrt in einem Bus ohne Klimaanlage kamen wir am späten Nachmittag auf dem Compound des “TELC Home for Girls” an und wurden gleich von strahlenden Gesichtern und Applaus begrüßt :) Am selben Abend wurden wir mit einem Willkommensprogramm, bestehend aus Tänzen und Liedern der Mädchen, super aufgenommen. Die Managerin des Projekts hat immer wieder betont, dass wir uns ab jetzt wie Zuhause fühlen sollen und wir für sie und ihren Mann ab jetzt ihre Kinder sein werden. Das war einfach nur toll, weil Anastasia und ich unser Zuhause in Deutschland schon sehr vermissen. Die Mädchen nennen mich hier “Akka”, was Große Schwester bedeutet und auch unter den Mitarbeitern nennt man sich gegenseitig eigentlich nur Akka, anstatt den Namen zu sagen. Wie gerne würde ich die Mädchen kleine Schwester nennen, weil ich mir die meisten ihrer Namen unwahrscheinlich schwer merken kann :D Es hat nur Sekunden gedauert, bis ich die Mädchen ins Herz geschlossen hatte! Sie sind einfach alle so niedlich, lachen ständig und man kann einfach gar nicht anders, als sie lieb zu haben. Das Problem ist leider,dass wir kaum Tamil verstehen, sodass z.B. das Erklären eines in Deutschland sehr einfachen Spiels hier zur Herausforderung wird. Aber irgendwie gibt’s doch immer was zu schnacken, was jeder versteht, wie z.B. Nagellack-Vergleich :D Die Freude in den Augen der Kinder, wenn wir mit ihnen spielen, oder sie neben uns sitzen, oder ich ihnen sage, wie schön ihr Armband ist, macht mich so glücklich. Es tut mir so leid, wie manche von ihnen aufwachsen mussten, was sie alles schon mit 5 Jahren erleben mussten, bevor sie ins Projekt kamen, sodass ich einfach nur möchte, dass sie glücklich sein können, indem ich mit ihnen Zeit verbringe. Nach meiner Zeit hier muss ich gar nichts Großes bewirkt, oder verändert haben, die Freude der Kinder ist genug, um sagen zu können, das das, was ich gemacht habe, etwas gebracht hat. Jetzt möchte ich euch mal erzählen, wie mein Tag hier abläuft! Morgens um 8Uhr gibt’s Frühstück, gestern wurde sogar Toast für uns gekauft! (Wir werden hier total verwöhnt und alle sind ganz besorgt, wenn der Topf nach dem Essen nicht leer ist) Um 8.30Uhr ist immer ein Morgengebet, in dem die Kinder jede Woche ein anderes Lied singen und gebetet wird. Das ist immer ein schöner Start in den Tag, weil sie alle so gut singen können, das ist einfach beneidenswert. Weil wir erstmal ankommen und unser wirklich geräumiges und kühles Zimmer einrichten und an das Wetter usw gewöhnen sollten, haben wir noch nicht viel gemacht. Morgens haben wir schon manchmal Wäsche mit der Hand gewaschen und Nachmittags waren wir in der Stadt und haben indische Chudidars eingekauft, so heißt hier die Kleidung. Heute Nachmittag kaufen wir auch unseren ersten Saree!! Mittagsessen gibt’s immer um 13Uhr und Abendessen erst um 20Uhr. Danach sind wir meistens völlig fertig, lesen noch ein bisschen, schnacken und kuscheln uns dann unterm Moskitonetz ein. Während meiner Zeit hier führe ich ein Tagebuch, das erste ist bald schon voll :D Es ist gefüllt mit Eindrücken, Gedanken, oder Situationen, die ich nicht mehr vergessen möchte. Am liebsten würde ich euch auch von jeder Sache erzählen, die mich hier verwundert-oder begeistert hat. Eine Sache war so witzig (vorallem die Mädels lachen immer noch darüber): Bevor wir unser Zimmer bezogen habe, wurde es neu gestrichen. Bei dem Wort Streichen denkt man ja normalerweise an die Wände, aber hier wurde unser Fußboden mit roter Kreide gestrichen. Zuerst ist mir das gar nicht aufgefallen, als dann aber meine Füße, weil man ja wenn überhaupt Flip Flops trägt, dunkelrot waren, und die Farbe schwierig wieder abzuwaschen war, waren die Lachen oft auf meiner Seite, als ich meine Füße gezeigt habe! Gestern hat es geregnet und die Mädchen sagten plötzlich alle durcheinander zu mir: „Akka, Akka! Sony TV!!“ Also zogen sie mich vor einen riesen Fernseher,auf dem eine DVD lief, in der deutsche Kinder Mitmachlieder sangen, die ich alle kannte und zur Freunde der Mädels mitgesungen habe. Ich saß also inmitten von ca 100 Mädchen und wir guckten Fernsehn und lachten alle. Ich hab kaum verstanden, was sie mir sagen wollten, aber es war einfach nur cool! Morgen werden wir das erste mal in einem der Kindergärten mitarbeiten, worauf ich mich schon sooooo freue und gespannt bin :) Gerade die ganz kleinen Kinder sind unbeschreiblich putzig mit ihren großen braunen Augen. Ich hoffe euch geht es allen gut und ihr genießt das schlechte Wetter...:D Morgen schicke ich ein Paket mit Sonnenschein zu euch rüber ;) Eure Akka Kathi Ps. Bilder hochzuladen ist mit meinem Internetstick hier soo gut wie unmöglich :( Vielleicht finde ich bald ein Lösung dafür ;)

Montag, 2. September 2013

Welcome to India

Vaaaaaaaaanakam from India! Der Flug war eigentlich entspannt, dank Fernseher für jeden und netten Sitznachbarn. Und jetzt bin ich mitten drin, in Indien. Im wahrscheinlich faettenreichsten Land der ganzen Welt, zusammen mit 1,2 Milliarden Menschen. Links neben mir sitzt Anastasia, meine Mitfreilwillige, und rechts steht ein riesiges Moskitonetz, in dem eine einsame Mücke ihre Runden dreht. Über mir brummen die Ventilatoren, ohne die ich wahrscheinlich schon vertrocknet wäre- und ohne Wassermelonensaft. Vor mir liegen meine ganzen Sachen, mit denen ich übermorgen endlich ins Projekt nach Mayiladuthurai düsen werde. Jetzt sind wir noch in Chennai auf einem Vorbereitungsseminar. Alles, was ich vor meiner Abreise über Indien gehört habe, ist kein Vergleich zu dem, es wirklich hautnah zu erleben. Ich hab mir überlegt, dass ich es anhand der Sinnesorgane beschreiben werde: Riechen: Indien riecht einfach nur durcheinander. Als wir aus dem Flughafengebäude rauskamen, wehte sofort eine Brise Müll, Essen und Abgase in unsere Richtung. Gerade in der Nähe von Restaurants kommt einem dieser ganz bestimmte Geruch entgegen, nach dem man nach ein paar Tagen selbst riecht. Von daher habe ich mich daran schon einigermaßen gewöhnt. Ich bin schon gespannt, wie die, die mich vom Flughafen abholen, darauf reagieren :D Hören: Dank nicht vorhandener, oder nicht beachteter, Verkehrsregeln, gibt es eigentlich nur eine Möglichkeit, in einer Sekunde nicht zehnmal überfahren zu werden: Laut und oft zu hupen. Das meinen die Menschen in ihren Rikschas, auf ihren Rollern (manchmal auch mit fünf Leuten besetzt), Taxis oder normalen Autos, gar nicht als Vorwurf, es ist eher ein „Ich komme, macht Platz!!!“ An mir ist vorgestern haarscharf ein Fahrzeug vorbeigefahren, sodass ich erstmal total geschockt war, obwohl es für den Fahrer wahrscheinlich ein lockeres Überholmanöver war. Für umgerechnet 25Euro und einer Prüfung, die nur aus dem Fahren einer Acht besteht, bekommt man hier einen Führerschein. Fußgängerwege gibt’s sowieso überhaupt nicht. Man geht einfach auf der Straße und Fahrräder schwimmen mit im Verkehrsstrom. Das Englisch der Inder ist eher ein Mischmasch aus Tamil und Englisch und wir verstehen ausser bei Charles, unserem Mentor, kaum etwas. Was ich nicht hören kann, sind Mücken, aber dazu später mehr. Schmecken: Der Spruch „Man gewöhnt sich an alles“ hilft mir in Sachen Geschmack sehr weiter. Indisches Essen schmeckt mir bis jetzt ehrlich gesagt überhaupt nicht. Die einfachen Gerichte sind okay, schmecken aber nach fast gar nichts :D Umso besser sind die Getränke! Zuhause habe ich noch nie Kaffee getrunken, hier ist es dank viel Zucker und Milch super und macht wach. Fruchtsäfte in allen Variationen (mein Favorit ist Wassermelone) werden vor deinen Augen frisch gepresst und sind kein Vergleich zu denen in Deutschland. Kaltes Wasser in Flaschen gibt’s auch immer genug zu jedem Essen. Achja, wir gehen dreimal täglich warm essen, aber die meisten Gerichte kosten umgerechnet nur etwa 50cent. Eine halbe Stunde auf sein Essen zu warten, ist hier undenkbar, nach fünf Minuten ist der Tisch gedeckt und es kann losgehen. Zuvor wäscht man sich die Hände, weil man ja nur mit der rechten Hand isst. Mir ist es schon passiert, dass ich ausversehen die linke Hand benutzt habe. Zum Glück hat es keiner gesehen :D Sehen: Sooooooo viele Menschen und so viel Müll habe ich noch nie gesehen. Überall liegt Müll rum, manchmal eher wenig, manchmal auch kleine Berge, in denen leider oft Kleinkinder nur mit einem Unterhemd, oder ganz nackt, spielen. Die Erwachsenen und Jugendlichen legen meist sehr viel Wert auf ihr Äußeres. Gerade die Frauen sehen dank ihrer Haur, ihrer Augen, ihrer Haare und natürlich dank der Saris wunderschön aus. Es gibt hier Farben, die man so schön und kräftig wahrscheinlich nicht in Deutschland finden würde. Die Männer tragen eigentlich immer Hemden, egal, ob sie auf der Straße leben, oder nicht. Somit sehen sie von der Kleidung her aus, wie die Männer in Deutschland. Natürlich gibt es auch hier Männer, die sich etwas trauen. Diese tragen eine Art großes Geschirrtuch um die Hüften und von Schuhen ist weit und breit nichts zu sehen. Als wir uns hier am zweiten Tag indisch eingekleidet haben, fühlten wir uns gleich viel wohler. Das, was wir tragen, heißt Chudidar und ist super gemütlich, wenn man es mit Leggins trägt. Die Hosen sind am Bauch viel zu weit und an den Waden viel zu eng. Also habe ich die unten ganz einfach aufgeschnitten :D Nur Flip Flops zu tragen ist irgendwie cool, so entspannt, wie alles hier. Für die Inder sind wir jedes mal etwas ganz Besonderes. Gerade gestern am Strand sind viele extra mit ihren Autos angehalten, um einen Blick auf uns werfen zu können oder sogar ein Foto mit ihrem Handy zu machen. Fast jeder hier hat ein teures Smartphone, mit dem sie alle ständig telefonieren. Beim Essen, auf dem Roller, wahrscheinlich auch unter der Dusche :D Stören tut mich ihre Neugier auf uns bezogen überhaupt nicht. Eher freue ich mich sehr, wenn meistens Frauen und Kinder anfangen, zu grinsen, wenn sie uns sehen. Ihr Lächeln ist wirklich sehr schön und ich bekomme immer gute Laune dabei. Auch die Männer, mit denen wir hier zu tun haben, sind lieb und freundlich und sind sehr bemüht, uns alles zu erklären und uns zu helfen. Ganz besonders toll finde ich es, wie viele Ehepaare miteinander umgehen. Sie lachen und gucken sich immer ganz verliebt an, oder halten Händchen. Die Männer tragen oft die Kleinkinder und man merkt, dass sie ihre Kinder sehr lieb haben. Fühlen: Wenn ich über meine Arme, Beine, Füße, Gesicht oder Schultern streiche, fängt es sofort an, überall zu jucken. Ich habe, ohne zu übertreiben, 200 Mückenstiche mit Tendenz nach oben. Das nimmt mich sehr mit. Nachts kann ich nur sehr schlecht schlafen, wache ständig aus Angst, gestochen zu werden, auf, weil man die Mücken nicht hören kann. Eigentlich habe ich extra Antiallergikum-Kapseln gegen den starken Juckreiz mit, aber die wirken eigentlich nicht. Deswegen ist es gut, dass ich neben deutschen Anti-Mücken-Sprays auch ein indisches Spray namens Odomos gekauft habe, das aber auch nicht wirklich hilft. Im Projekt habe ich ein Moskitonetz, darauf freue ich mich unbeschreiblich. Wie ich mich fühle...hmm. Überfordert von der Situation würde ich sagen. Nervös, weil ich nicht weiß, wie die Zeit werden wird. Aufgeregt, weil ich ins Projekt möchte. Und ich vermisse meine Liebsten Zuhause. Der Abschied war wirklich sehr schwer für mich, obwohl ich zu der Zeit noch gar nicht richtig realisiert habe, dass ich wirklich sechs Monate weg sein werde. Ich könnte noch so viel schreiben, aber wenn ich zurück bin, möchte ich ja auch noch was zu erzählen haben! Hoffentlich geht es euch allen gut? :) eure Kathi/ Trinchen/ Wutschel/ Mausen